Das Tuning-Board in der psycho-somatischen Therapie

Das von Darrell Sanchez entwickelte Tuning Board ist ein Balanceboard, ein somatisches Bewegungswerkzeug, das das Nervensystem auf den tiefsten Ebenen des Gehirns und des Rückenmarks sanft stimuliert.

Die sanfte Beschleunigung und Verstärkung des natürlichen Bewegungsflusses auf dem Tuning Board macht den Energie- und Informationsfluss von Augenblick zu Augenblick präsent. Die konstante Bewegung sorgt für eine sanfte Stimulation des Vagusnervs und der viszeralen Sinnesorgane, sowie der Gleichgewichts- und Propriozeptionsfunktionen des Kleinhirns und der kortikalen Regionen des Gehirns.

Das Tuning Board vermittelt den Zugriff auf die primären Körperressourcen (Erdung, Gleichgewicht, Orientierung, Zentrierung, usw.), die uns helfen aufrecht, selbstbewusst und sicher im Kontakt mit der Welt zu sein. Trauma stört oder zerstört das Gefühl im eigenen Körper sicher, zentriert und zuhause zu sein.

Ich möchte Ihnen hier 8 Körperressourcen darstellen und kurz erläutern und erklären, wie die Arbeit mit dem Tuning-Board helfen kann, damit wir den eigenen Körper wieder als Primärressource zurückgewinnen können – bewegen Sie dazu einfach den Cursor über die einzelnen Felder:

Traumatherapie mit Bewegung Freiburg

  • Gleichgewicht

    Steuerung der Polarität von Stabilität und Bewegung durch subtile Anpassungen im ganzen Körper

    Balancefähigkeit ist die Antwort des Menschen auf die Schwerkraft. Balance ist kein stabiler Zustand, sondern ein endloser Prozess von feinen Anpassungen der Ausrichtung, die im ganzen Körper stattfinden. Im traumatischen Prozess besteht typischerweise eine Unfähigkeit, die Aufgabe der Integration von Stabilität und Bewegung zu bewältigen. Dies führt oft zu übertriebener Fixierung oder Instabilität und fördert ein Gefühl der Unsicherheit. Mit dem Tuningboard wird die Rückkehr zu einer fließenden und kontinuierlichen Balancefähigkeit gefördert!

  • Erdung

    Beziehung des Körpers zur Erde

    Der Körper findet mit seinem Gewicht eine Beziehung zur Erde. Sie trägt und hält uns, so daß wir uns ausrichten und fortbewegen können. Ein Astronaut im Weltraum findet keine Ausrichtung und kann sich in der Schwerelosigkeit nicht fortbewegen. Eine traumatische Erfahrung vermittelt häufig das Gefühl von „Bodenlosigkeit“, „den Boden zu verlieren“ oder gar in ein Loch zu fallen. Das Tuningboard vermittelt sanft und deutlich die Verbindung zum Boden und lädt den Körper ein, seinen Schwerpunkt wieder nach unten zu verlagern!

  • Orientierung

    Die Fähigkeit, sich in sich und der Welt zu verorten

    Die Orientierungsfähigkeit ist der Schlüssel zu einem angemessenen Reaktionsverhalten auf Sicherheit und Bedrohung in der Umwelt. Durch traumatische Erfahrungen bleibt die Person häufig in einem defensiven Orientierungsverhalten stecken und kehrt nicht zu einem entspannten Erkunden der Umgebung zurück. Mit dem Tuningboard wird bewusst die Auseinandersetzung des Körpers in der Dreidimensionalität des Raums erfahren und fördert eine entspannte Orientierung aus einem geerdeten Körper.

  • Räumlichkeit und Territorium

    Den eigenen Körper als Raum mit Volumen und Begrenzung in Beziehung zur Welt (äußeren Raum) zu erleben

    Eine innere Weite erleben wir in der Offenheit in den Gelenken, die uns Bewegungsfreiheit ermöglicht. Trauma und Stress lassen diese Räume kontrahieren und es fühlt sich eng und steif an. Räume in der Brust und im Bauch lassen uns frei atmen und ruhig werden. Unangenehme Gefühle wie Angst und Wut erzeugen Spannungen und der Atem ist blockiert. Die sanften Bewegungen des Tuningboards bringen ein Gefühl von Beweglichkeit in den Gelenken zurück und innere Räume entstehen und weiten sich wieder aus. Dieses Raumgefühl vermittelt Vertrauen und eine Wahrnehmung unserer Grenzen.

  • Verbindung

    Den Körper als lebendiges Ganzes erleben

    Verbundenheit drückt sich als ein Fluss von Bewegungen und eine Durchlässigkeit von Energie im Körper aus. Der Körper bewegt sich als Ganzes weich und wellenförmig. Stress trennt das Ganze in einzelne Teile. Fluidität, Elastizität und Integration werden durch Fixierungen und Trennungen unterbrochen. Das Tuningboard konfrontiert die Fixierung beharrlich mit sanften Bewegungen und fördert die Übertragung der fließenden Bewegungen durch den ganzen Körper. Ein zunehmendes Gefühl der Verbundenheit entsteht.

  • Zentrierung

    Organisation des Körpers um seine Mittellinie

    Zentrierung wird als Organisation um eine zentrale Mittellinie erlebt. Alle Teile ordnen sich mit Hilfe dieser Mittelachse. Stress und Trauma löst diese Mittellinie häufig auf. Die innere Organisation und Ausrichtung geht verloren und die Aufrichtung leidet. Der Körper wirkt unorganisiert und reagiert nachgebend mit gebeugter Haltung oder kompensiert mit überstreckter Haltung. Auf jeden Fall kostet diese mangelnde Organisation viel Kraft und Energie. Das Tuningboard macht Abweichungen von der Mittellinie sehr schnell als Anstrengung bewusst und hilft der Erkundung einer neuen Organisation mit Hilfe der Mittellinie.

  • Tonus

    Der Spannungszustand der Muskeln und Faszien

    Ein optimaler myofaszialer Tonus könnte als Bereitschaft im Gewebe beschrieben werden, angemessen auf die Umwelt zu reagieren. Diese Fähigkeit, frei auf Bewegung und Kraft oder auf Entspannung und Ruhe zugreifen zu können, wird durch Stress und Trauma beeinträchtigt. Ein erhöhter Tonus sorgt für das Bedürfnis nach mehr emotionaler Sicherheit und Schutz. Ungelöste Abwehrmuster kreieren Spannungen in Muskeln und Verspannungen zwischen gegenüberliegenden Muskelgruppen. Eine ständige innere Gereiztheit und Unfreiheit stört dann die Lebendigkeit. Auf dem Tuningboard begegnen wir diesen Haltungsmustern. Durch das Erleben von Erdung und Zentrierung wird vermehrt Sicherheit von Innen erlebt und das Außen wirkt weniger bedrohlich. So werden Verspannungen überflüssig und automatisch reguliert das Nervensystem den Tonus.

  • Rhythmus

    Schwingungsfähigkeit und Kohärenz

    Alle menschlichen Organe haben ihren eigenen Rhythmus. Das Gehirn hat seine Frequenzen, das Herz (Puls), die Atmung, der Verdauungstrakt (Peristaltik), die Muskeln und Nerven. Sind alle Rhythmen im Einklang erlebt man ein Gefühl von Kohärenz im Körper. Ein Zustand von entspannter Wachsamkeit und Erholung. Durch Stress und Trauma geht die Kohärenz verloren. Die Rhythmen sind nicht mehr kohärent miteinander. Auf dem Tuningboard wird ein rhythmisches Hin- und Her spürbar. Es erinnert an ein sanftes Wiegen, es gibt keinen Stillstand, sondern ein pendeln – hin und her! Dieses Erleben rhythmisiert den Körper wieder und Kohärenz wird gefördert.

Die Schwerkraft ist wichtig. Nicht nur, um uns hier auf der Erde physisch zu halten, sondern auf einer grundlegenden Ebene beeinflusst unsere Beziehung zur Schwerkraft unser Leben vom Anfang bis zum Ende.

Darrell Sanchez Ph.D.

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